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Vier Trends und Technologien, die jetzt den LEH bestimmen

Jan 30, 2023 4 min

Dieser Artikel erschien ursprünglich in Total Retail

Das vergangene Jahr war eine Achterbahnfahrt für Lebensmittelhändler, die trotz aller Turbulenzen versuchten, ihre Kunden zufriedenzustellen. Die Pandemie hielt sich hartnäckig. Die Inflationsrate erreichte Höhen, die man seit vielen Jahrzehnten nicht mehr kannte. Lieferkettenprobleme beherrschten allerorts das Geschehen. Auch der Arbeitskräftemangel prägte in vielen Branchen den Alltag. Diese und weitere Faktoren belasteten Handel und Erzeuger.

Wir beobachten vier Trends, die sich auf den Lebensmitteleinzelhandel auswirken, einschließlich des Einsatzes von Technologie, der der Branche zu Verbesserungen verhilft.

Steigende Kosten lassen Händler effizienzbewusster und innovativ werden  

Obwohl die Inflationsrate von vormals 8,5 Prozent in den USA zuletzt sank, beträgt sie nach Angaben des US-Arbeitsministeriums derzeit immer noch 6,5 Prozent und ist damit auf einem historischen Höchststand seit 1981 (10,3 Prozent). (Im Euroraum betrug sie im Dezember 9,2 Prozent gegenüber 10,1 Prozent im November 2022; Quelle: Europäische Zentralbank/EZB).  

Um den steigenden Preisen zu begegnen, ändern die Verbraucher ihre Einkaufsgewohnheiten. Tatsächlich gaben 82 Prozent der von Morning Consult befragten Shopper an, dass sie versuchen, beim Lebensmitteleinkauf zu sparen.

Die ebenfalls unter der Inflation leidenden Einzelhändler können ihre Betriebskosten ein wenig drücken, um mehr Einfluss und Spielraum bei der Preisgestaltung zu erhalten. Viele nutzen zudem Automatisierung und KI-gestützte Erkenntnisse, um ihre Lieferketten zu optimieren und Kostenersparnisse zu erzielen.

Omnichannel-LEH ist weiter auf der Überholspur 

Auf dem ersten Höhepunkt der Pandemie im Jahr 2020 erlebten Lebensmittelhändler in den USA beinahe über Nacht eine signifikante Verlagerung zum Online-Einkauf: 20 bis 30 Prozent ihres Geschäfts fand plötzlich online statt.  

Kürzlich kam die monatlich durchgeführte Studie zum Lebensmitteleinkauf „Brick Meets Click/Mercatus Grocery Shopping Survey“ zu dem Ergebnis, dass der Gesamtumsatz im Online-Lebensmittelhandel in den USA im September im Vergleich zum Vorjahr um 3 Prozent zurückging; wird jedoch das gesamte dritte Quartal 2022 betrachtet, stieg der Onlineumsatz mit Lebensmitteln im Vergleich zu 2021 um fast 4 Prozent auf 24,1 Mrd. US-Dollar. Trotz der zunehmenden Beliebtheit von Lebensmittellieferungen bevorzugen viele US-Verbraucher immer noch den persönlichen Einkauf.

Einzelhändler sind deshalb sehr bestrebt, ihre Onlinekanäle mit dem stationären Geschäft zu integrieren und zu vernetzen, um Kosten zu sparen, Engpässe zu vermeiden und ein besseres Shoppererlebnis zu bieten.

Mitarbeiter sind Mangelware — KI kann in die Bresche springen

Eine wichtige Ursache der Lieferengpässe im Einzelhandel ist der Mangel an Arbeitskräften. In den USA gab es am 31. Oktober 2022 nach Angaben der US-Handelskammer 3,4 Mio. weniger Erwerbstätige als im Februar 2020.

Einzelhändler haben anhaltende Probleme, genügend Mitarbeiter insbesondere für die Kommissionierung in ihren Distributionszentren zu finden. Während der Hochsaison am Jahresende, wie etwa rund um Thanksgiving und die Weihnachtsfeiertage, wirkt sich dies unweigerlich auf das Shopping-Erlebnis aus, wenn die Kunden nicht das vorfinden, was sie in ihrem Supermarkt zu kaufen wünschen.

KI-gestützte Prognosen des Arbeitsaufkommens berücksichtigen sowohl externe als auch interne Workload-Faktoren, um potenzielle Spitzen und Schwankungen der Arbeitslast im Tages- und Wochenverlauf und während des Jahres vorherzusagen. Darüber hinaus helfen sie Einzelhändlern, Aufgaben präziser zu planen – so etwas mittels Prognosen eingehender Lieferungen zur Vorhersage der Regalbestückungsarbeit oder durch Umsatz- und Besucherzahlen für Aufgaben im Kundenservice. Auf diese Weise planen Einzelhändler Arbeitsschichten, die dem erwarteten täglichen Arbeitsaufkommen in jeder Filiale entsprechen.

Werden KI-basierte Erkenntnisse zur Analyse des Warenflusses in Filialen und Verteilzentren eingesetzt, lässt sich der manuelle Aufwand rund um die Bestandsverwaltung minimieren. Ebenso hilft KI, die Nutzung der Bestände zu verbessern und verringert dadurch nicht nur Umsatz- und Bestandsverluste, sondern gleicht auch Schwankungen der Personalverfügbarkeit innerhalb des Liefernetzwerks aus.

Autodisposition sollte zum Standardsortiment gehören

Wie effizient der Warennachschub eines Einzelhändlers ist, hat größten Einfluss auf seine Rentabilität. Die Genauigkeit und Effektivität der Filialbestellungen wirkt sich auf die Regalverfügbarkeit und damit auf den Umsatz aus und beeinflusst zudem die Umschlags-, Lager- und Abfallkosten in den Filialen und anderen Teilen der Lieferkette.

Eine genaue Steuerung auf Artikelebene ist mit manuellen Filialbestellprozessen praktisch unmöglich zu erreichen. Dennoch verwaltet fast jeder zweite Einzelhändler seinen Bestand manuell und kann deshalb nicht wissen, wie viel in jeder Filiale vorrätig ist.

Ein automatisiertes Dispositionssystem dagegen überwacht ununterbrochen Bestand, Umsatz und Nachfrage. Menschliche Fehler wie eine vergessene Bestellauslösung sind ausgeschlossen. Moderne Systeme berücksichtigen darüber hinaus Änderungen der Absatzprognosen und passen die Bestellungen des Warennachschubs entsprechend an, wodurch das Serviceniveau und der Umsatz gesteigert werden und die Kundenzufriedenheit profitiert.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die hohe Inflation, gestiegene Kosten, Personalnöte und der boomende Omnichannel-Einkauf stellen Einzelhändler vor einige große Aufgaben. Die richtige Technologie hilft jedoch, den Warennachschub effizienter zu gestalten und die Lieferkette zu optimieren. Beide Maßnahmen wirken sich positiv auf den Gewinn aus.

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Beitrag von

Mikko Kärkkäinen

Co-founder & Group Chief Executive Officer