Der familiengeführte Möbelhändler nutzt RELEX-Lösungen für Prognose & Disposition, um Produktverfügbarkeit und Bestandsoptimierung in Einklang zu bringen.

Komplexe Möbel-Logistik für nachhaltiges Wachstum optimieren 

Ein dynamisches Produktsortiment zu steuern, das sowohl hochpreisige, langsam drehende Artikel als auch schnell drehende Produkte umfasst, erfordert ausgefeilte Supply-Chain-Planung. Mit jährlich rund 20 % Sortimentswechsel und der Herausforderung, Verfügbarkeit und Bestandskosten auszubalancieren, stehen Möbelhändler unter konstantem Druck, ihre Prozesse zu optimieren und gleichzeitig Kundenzufriedenheit sicherzustellen. Für porta – einen der größten familiengeführten Möbelhändler Deutschlands – war die Transformation der Supply-Chain-Planung entscheidend, um das Wachstum im Omnichannel-Geschäft nachhaltig zu sichern. 

Das Familienunternehmen wurde 1965 gegründet und betreibt heute 142 Filialen in Deutschland mit den Marken porta Möbel und Möbel BOSS sowie ein stark wachsendes E-Commerce-Angebot. Ziel ist es, die führende Position als Möbel-Destination in allen Kanälen zu sichern. 

Seit 2021 setzt porta auf die Prognose- und Dispositionslösungen von RELEX, gemeinsam mit dem RELEX-Partner Wysupp. Der Fokus lag darauf, die besonderen Herausforderungen des Möbelhandels zu meistern: Während hochpreisige, langsam drehende Artikel eine besonders sorgfältige Bestandsplanung erfordern, ist bei schnell drehenden Produkten eine hohe Verfügbarkeit entscheidend, um Umsatzpotenziale zu realisieren. 

Komplexe Planungsherausforderungen meistern 

Um die Marktführerschaft im deutschen Möbelhandel zu behaupten, musste porta erhebliche Hürden in der Supply-Chain-Planung überwinden. Häufige Out-of-Stocks führten zu Umsatzeinbußen – besonders problematisch bei der Mischung aus hochpreisigen Möbeln und schnell drehenden Accessoires. Die bestehenden Prozesse boten zu wenig Automatisierung, stützten sich stark auf manuelle Analysen und machten schnelle Reaktionen auf Nachfrageschwankungen schwierig. Ohne ausreichende Prognosegenauigkeit oder die Möglichkeit, mit Servicelevels zu arbeiten, kämpfte porta gleichzeitig mit Out-of-Stocks und zu hohen Beständen in anderen Bereichen. 

Unterschiedliche Prozesse in den Warengruppen und Marken, fehlende zentrale Supply-Chain-Planung und geringe End-to-End-Transparenz verschärften die Komplexität zusätzlich. Dies führte zu Ressourcenengpässen und langen Reaktionszeiten – besonders kritisch bei spontanen Marketingaktionen oder saisonalen Nachfragespitzen. 

Um diese Ineffizienzen zu beheben, implementierte porta die RELEX-Funktionalitäten für Prognose & Disposition und standardisierte Prozesse unternehmensweit. Wichtige Bestandteile waren: 

  • Machine-Learning-basierte Prognosen für Fast-Mover 
  • Zeitreihenprognosen für Slow-Mover 
  • Automatisierte Disposition 
  • Kanalprognosen zur Unterstützung des Online-Geschäfts 

Klare Ziele wurden definiert, um den Erfolg der Transformation messbar zu machen: 

  • Steigerung des Automatisierungsgrades 
  • Verbesserung der Verfügbarkeit bei gleichbleibendem oder reduziertem Bestand 
  • Stärkung von Transparenz und Flexibilität in den Omnichannel-Prozessen 

Der Rollout begann im Juli 2021 in Stufen und wurde in enger Zusammenarbeit der porta-Teams mit RELEX und Wysupp umgesetzt. Dazu gehörte die Entwicklung von Prozessen für sowohl hochpreisige, langsam drehende Möbel als auch für schneller drehende Accessoires, inklusive Sicherheitsbeständen und Servicelevel-Management. Wichtig war porta, dass RELEX alle Marken und Kategorien mit einem einheitlichen Prognoseprozess abdecken konnte. 

Messbarer Geschäftserfolg 

Die Zusammenarbeit mit RELEX hat die Bestandsplanung bei porta grundlegend verändert. Vergleicht man die Performance des schnell drehenden Sortiments im Geschäftsjahr bis April 2025 mit der gleichen Periode drei Jahre zuvor, sind die Ergebnisse beeindruckend: Die Produktverfügbarkeit stieg auf über 96 %, während der Umsatz um fast 9 % wuchs. Am bemerkenswertesten ist die Senkung des Bestandswerts um fast 10 %, obwohl mehr Produkte verkauft wurden – ein Paradebeispiel für das Einzelhandelsziel „mehr Umsatz bei weniger Bestand“. 

Das neue RELEX-System übernahm den Großteil der Dispositionsarbeit: Wöchentlich werden zehntausende Bestellvorschläge automatisch generiert, von denen 70 % keiner manuellen Anpassung mehr bedürfen. Diese Automatisierung entlastet das Planungsteam von Routineaufgaben und schafft Raum für strategische Entscheidungen und Ausnahmebehandlung, was Genauigkeit und Reaktionsfähigkeit gleichermaßen verbessert. 

Auch die langsam drehenden Artikel profitierten von der Transformation. Ihre Verfügbarkeit stieg um fast sechs Prozentpunkte auf über 93 %, und die Umsätze zogen entsprechend an. Zwar erforderten diese Produkte aufgrund der höheren Verfügbarkeit etwas höhere Bestände, doch die Umsatzgewinne rechtfertigten die Investition deutlich. 

Die Vorteile reichten über das Bestandsmanagement hinaus: Das Einkaufsteam nutzt die System-Insights nun, um die Lieferzuverlässigkeit der Lieferanten zu überwachen, schafft mehr Transparenz und stärkt so die Partnerschaften im Lieferantennetzwerk. 

„Mit unserem sich ständig verändernden Möbelsortiment brauchten wir eine Lösung, die mit unserem dynamischen Geschäft Schritt hält“, sagt Stephan Hermes, Geschäftsführer Einkauf bei porta. „RELEX hat uns geholfen, unsere Bestände besser zu steuern und gleichzeitig eine hohe Produktverfügbarkeit für unsere Kunden sicherzustellen.“ 

Die Transformation hat porta für weiteres Wachstum im wettbewerbsintensiven Möbelmarkt positioniert. Mit der gelungenen Balance aus Umsatzsteigerung und Bestandseffizienz hat das Unternehmen eine widerstandsfähigere Organisation aufgebaut, die flexibel auf Marktveränderungen reagieren kann. Während porta sein Sortiment weiterentwickelt und den Online-Bereich ausbaut, bildet diese Grundlage das Rückgrat für ambitionierte Wachstumspläne – bei gleichzeitigem Bekenntnis zur Kundenzufriedenheit.