Case Galexis

Galexis ist ein Schweizer Pharmavollgrossist mit einem Sortiment aus 100.000 Artikeln. Der Marktführer in der Gesundheitslogistik versorgt Apotheken, Arztpraxen, Drogerien, Heime und Krankenhäuser schweizweit mit Medikamenten aus zwei leistungsstarken Distributionszentren. Galexis implementierte RELEX, um den Automatisierungsgerad zu erhöhen, die fast 100-prozentige Verfügbarkeit zu erhalten und den Bestand zu senken. Dies ist im Pharmabereich wettbewerbsentscheidend.

Hintergrund

Das bisher genutzte Warenwirtschaftssystem (WWS) von Galexis lieferte Bestellvorschläge und Prognosewerte abhängig von den historischen Abverkäufen, dem aktuellen Lagerbestand und weiteren statischen Parametern. So konnte das manuell parametrisierte System mögliche Regallücken aufgezeigen, berücksichtigte aber keine saisonalen Schwankungen oder Kampagnen. Der Automatisierungsgrad lag bei 48 Prozent. Dispositionsmitarbeiter mussten jeden Artikel manuell bestätigen – bei der großen Produktmenge ein sehr hoher Zeitaufwand.

Eine hohe Priorität hatte daher die Automatisierung der Disposition. Saisonalitäten und Trends sollten besser ermittelt und Klassifizierungen der Waren als Saisonartikel automatisch erkannt und eingestellt werden.

Auch wurden unterschiedliche Prognoseverfahren für Sondersituationen benötigt und der Lagerumschlag sollte bei gleichzeitiger Bestandssenkung erhöht werden. Aufgaben von Dispositionsmitarbeitern galt es weg vom routinemäßigen Bestellen hin zur selbstständigen Steuerung des Produktnachschubs, der Sortimentsplanung und der Stammdatenpflege zu verlagern. Galexis gestaltet so ein effizienteres Ausnahmemanagement.

„Das Projekt war sehr erfolgreich. Wir haben nun ambitionierte Lagerrotation und einen sehr hohen Automatisierungsgrad bei hoher Verfügbarkeit. RELEX hat uns die Zusammenarbeit einfach gemacht.“

Corvin Kienle, Head of Operations, Galexis

Pilotphase überzeugt

Die Entscheidung fiel für RELEX: „Die Software hat uns mit ihrer hohen Anpassungsfähigkeit und flexiblen Bedienung überzeugt. Wir können Prozessanpassungen schnell und einfach selbst durchführen. In der dreimonatigen Pilotphase haben wir alle Geschäftsfälle ausprobiert. So blieb viel Zeit für Optimierungen. Eine solch lange Pilotphase ist nicht selbstverständlich. Wir waren von Anfang an von der nachhaltigen Arbeitsweise von RELEX überzeugt und fühlten uns während des gesamten Prozesses sehr gut betreut,“ so Markus Handschin, Projektleiter SCM bei Galexis. Nach der Auftragsvergabe definierte das RELEX-Projektteam mit Galexis die Qualität der vorhandenen Daten und die Schnittstellen. „Wir schauen uns die Daten mit dem Kunden genauestens an und decken offene, im WWS nicht leicht zu findende Bestellungen auf. Dank der simplen Handhabung können Mitarbeiter Daten selbst pflegen und überprüfen. Wir achten sehr genau darauf, dass unsere Kunden schnell eigenständig mit dem System arbeiten können, damit sich Erfolg nachhaltig und langfristig einstellt,“ ergänzt Dr. Timo Ala-Risku, Geschäftsführer von RELEX Solutions.

Die RELEX-Lösung errechnet den zukünftigen Bedarf anhand historischer Absatzdaten und saisonaler Besonderheiten auf Regalebene pro Filiale. Dabei hat sie optimierte Sicherheitsbestände für sämtliche vom Anwender hinterlegte Ausnahmesituationen: „Das System bildet exakt ab, welche Produkte im Verkaufsbestand sind und welche sich noch im Quarantänebestand befinden. Informationen sind transparent und nachvollziehbar“, so Jörg Rudolf von Rohr, Leiter Disposition bei Galexis.

Bei Nachfrageschwankungen und drohenden Stock-outs warnt das System im Vorfeld und schlägt automatisch eine Expresslieferung vor. Dank der eigens entwickelten Datenbank errechnet die Software Daten rund 100-mal schneller als marktübliche Anbieter und ermöglicht die Nutzung von In-Memory-Computing: So kalkuliert die Lösung beispielsweise 50 Millionen Stock Keeping Units in nur zwei Stunden.

Resultate

„Galexis war unser erster Schweizer Kunde, daher freut es uns umso mehr, dass die Erfolge so gut sichtbar sind“, so Ala-Risku. Der Lagerumschlag erhöhte sich in nur vier Monaten um 12 Prozent. Außerdem profitiert Galexis nun von einer automatisierten Disposition mit einem Automatisierungsgrad von rund 88 Prozent. Die Verfügbarkeit blieb gleichbleibend hoch auf über 98 Prozent. Die Produktivität im Bestellprozess sollte um 15 Prozent gesteigert werden – erreicht wurden nach kurzer Zeit 47 Prozent. Nun können die Mitarbeiter in kürzerer Zeit mehr Bestellungen umsetzen. „Das Projekt war sehr erfolgreich. Die Stammdatenqualität und das Hinführen der Organisation auf die veränderte Arbeitsweise waren sehr wichtige Aspekte im Projekt. Wir haben nun ambitionierte Lagerrotation und einen sehr hohen Automatisierungsgrad bei hoher Verfügbarkeit. RELEX hat uns die Zusammenarbeit sehr einfach gemacht,“ so Corvin Kienle, Leiter Operations bei Galexis.