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Best Practices für das Bestandsmanagement von Waren mit langer Beschaffungszeit

Jul 23, 2021 3 min

Einzelhändler, die mit regionalen Lieferanten arbeiten, haben es bereits mit einer komplexen Supply-Chain zu tun. Weitaus komplizierter ist es jedoch, wenn Überseetransporte, internationale Feiertage und Langsamdreher das Netzwerk beeinflussen. Produkte, die beispielsweise aufgrund von Fertigung, Verarbeitung oder Montage in Fernost eine längere Beschaffungszeit aufweisen, stellen Einzelhändler, die von internationalen Lieferanten abhängig sind, vor besondere Herausforderungen. Dies erschwert die Bestandsoptimierung. Obwohl die Risiken und Frustrationen in solch komplexen Lieferketten mitunter unvermeidbar sind, gibt es einige Best Practices, die Komplikationen beim Managen von Beständen mit langen Vorlaufzeiten minimieren.

1. Optimieren Sie Lagerkapazität und ‑Workload mit einer Dispositionslösung

Planung und Transparenz sind für eine reibungslos funktionierende Supply-Chain unabdingbar: Begrenzte Lagerkapazitäten oder die eingeschränkte Verfügbarkeit von Mitarbeitern im Verteilzentrum sind Hindernisse, die es Ihnen erschweren, Ihre Regale immer zur rechten Zeit mit dem richtigen Produkt zu füllen. Implementieren Sie eine Lösung, die die Disposition optimiert, ist das eine entscheidende Maßnahme zur Abhilfe.

Eine solche Lösung plant die Bestandskapazität – Sie kaufen also nur die Lagerfläche ein, die Sie benötigen; zudem steht die passende Zahl von Mitarbeitern in den Verteilzentren bereit, um eintreffende Lieferungen zu bearbeiten. Indem Sie Ihren Kapazitätsbedarf prüfen, minimieren Sie Lagerhaltungskosten. Gleichzeitig erhalten Sie eine zutreffende Workload-Prognose, mit der Sie unnötige Personalkosten vermeiden.  

Ein effektives Kapazitätsmanagement sorgt auch für die richtige Fläche für Langsamdreher und Überbestände von Produkten mit langer Beschaffungszeit, die nicht sofort ins Regal verbracht werden können. Diese Art der Planung ist besonders wichtig in international schwierigen saisonalen Transportphasen wie dem Mond-Neujahr (auf dem beispielsweise das chinesische Neujahrsfest beruht): Zu dieser Zeit steht meist weniger Lagerfläche zur Verfügung und die Lagerhaltungskosten sind teurer.

2. Kalkulieren Sie Störungen durch internationale Feiertage mit ein

Apropos chinesisches Neujahrsfest – es gibt einige dieser internationalen Ereignisse, die die Effizienz Ihrer Supply-Chain beeinflussen können. Das chinesische Neujahr ist ein bedeutender Feiertag, im Zuge dessen die Arbeit in chinesischen Fabrikhallen im Januar und Februar völlig zum Erliegen kommen kann. Auch andere Länder feiern Mond-Neujahrsfeste, die sich ähnlich auf Waren mit langer Vorlaufzeit auswirken können, wenn Ihre Lieferanten dort ansässig sind. Selbst nach dem Ende der Festtage kann es einige Woche dauern, bis die Lieferanten den Betrieb wieder vollständig hochgefahren haben. In dieser Zeit sind Ihre Produkte mit langer Beschaffungszeit entweder überhaupt nicht oder nur in begrenzter Zahl verfügbar.

Planen Sie zusätzliche Flächenkapazität dafür ein, Produkte während solcher Phasen des Stillstands zu lagern. Glätten Sie zudem Ihren Lieferfluss, um den Lagerbestand nach und nach langsam aufbauen zu können. Die Vorausplanung für Shutdowns dieser Art sollte gegebenenfalls schon im Juni beginnen, da einige Lieferanten die Bestellmengen bereits im Oktober einschränken.

3. Beobachten Sie den Bestand in Ihrem gesamten Bezugsnetzwerk und finden Sie alternative Lieferanten

Eine weitere Best Practice für Händler, deren Sortiment Produkte mit langer Beschaffungszeit umfasst, lautet: Schätzen Sie ein, wie viel Bestand in Ihrem gesamten Netzwerk verfügbar ist. Kommt es zu einer Unterbrechung der Supply-Chain, ist das Wissen, wo zusätzliche Warenbestände zu haben sind, Gold wert. Eine Softwarelösung, die eine Veränderung der Bestandsdaten sofort miteinberechnet, ist hierbei natürlich ein Vorteil.

Ein alternativer Lieferant sowohl für heimische als auch internationale Produkte kann ebenfalls ein Retter in der Not sein: beispielsweise, wenn Teile der Welt von Fabrikschließungen, Veränderungen bei Zöllen oder neuen gesetzlichen Bestimmungen betroffen sind. Ist eine Region durch externe Faktoren wie Feiertage oder einem unwetterbedingten Notstand beeinträchtigt, kann es helfen, eine Alternative zu haben, bis Ihre üblichen Lieferanten ihre Arbeit normal fortsetzen können.

Oberstes Ziel sollte sein, Ihre Lieferkette einfach und effektiv zu halten. Indem Sie diese Best-Practice-Empfehlungen in die Praxis umsetzen, umgehen Sie einige der Schwierigkeiten, die mit dem Bestandsmanagement von Produkten mit langer Beschaffungszeit einhergehen:

  • Finden Sie einen Softwareanbieter mit einer intelligenten Lösung, die Ihre Supply-Chain auf Basis von Daten optimiert und mit Spekulationen aufräumt.
  • Führen Sie sich vor Augen, woher Ihre Produkte kommen und was die Lieferungen beeinflussen kann.
  • Prüfen Sie das Bezugsnetzwerk für Ihren Warenbestand und identifizieren Sie alternative Lieferanten, auf die Sie im Notfall ausweichen können.

Beitrag von

Molly Prucha

Business Consultant