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Studie zu KI im Handel: Das Interesse ist groß, die Umsetzung noch gering

Sep 6, 2021 3 min

Eine Studie zu künstlicher Intelligenz im Supply-Chain-Management des Handels zeigt: Einzelhändler schätzen das Potenzial von KI hoch ein. Doch es bestehen einige Hürden, die Unternehmen zögern lassen, sie auch einzusetzen.

Eine aktuelle, im deutschsprachigen Raum durchgeführte Studie des EHI Retail Institute zur Akzeptanz von künstlicher Intelligenz (KI) im Handel und deren verschiedenen Einsatzfeldern zeigt: KI im Supply-Chain-Management ist in aller Munde, aber für die meisten Handelsunternehmen noch keine Realität.

In der Studie, die im Rahmen einer Online-Befragung von April bis Juni 2021 stattfand, ließ RELEX Solutions untersuchen, wie weit die Nutzung von KI im Supply-Chain-Management des Handels bereits umgesetzt oder derzeit in Planung ist. Das EHI Retail Institute wertete die Antworten von 25 Teilnehmern (23 mit Firmensitz in Deutschland, 2 Schweiz, 1 Österreich) aus verschiedenen Handelssparten* aus (Verteilung siehe unten).

*Unter den Befragten waren Logistik-Geschäftsführer und Logistik-Leiter. Sie verteilten sich auf folgende Handelssparten
– 40 Prozent Lebensmittelhandel,
– 12 Prozent Möbel/Haushaltswaren,
– 12 Prozent Bekleidung/Schuhe,
– 8 Prozent DIY,
– 8 Prozent Unterhaltungselektronik,
– 4 Prozent Drogeriewaren,
– 8 Prozent Sonstige
– (Rest ohne Angabe).

KI wird als Erfolgsfaktor im Supply-Chain-Management wahrgenommen

KI wird kurz- und mittelfristig als wichtiger Erfolgsfaktor für das Supply-Chain-Management angesehen. 76 % der befragten Einzelhändler bezeichnen sie als sehr wichtig oder wichtig. Auf die Frage nach dem tatsächlichen Interesse ihres Unternehmens an der Implementierung von KI gaben 68 % der Befragten großes oder potenzielles Interesse an, nur 32 % äußerten neutrales oder geringes Interesse.

Die tatsächliche Umsetzung von KI im Supply-Chain-Management befindet sich allerdings noch ganz am Anfang. Absatzprognosen sind mit gerade einmal 16,7 Prozent das häufigste Einsatzfeld für künstliche Intelligenz. Dahinter folgen Kampagnenprognosen, Bestandsmanagement und Warenflussglättung (jeweils etwa 8–9 Prozent). Das Schlusslicht bei den Einsatzfeldern bilden mit unter 5 Prozent Markdown-Optimierungen, die Einbindung von Wetterprognosen für Filialbelieferungen und die Platzierungsplanung in den Filialen unter Berücksichtigung der Belieferungsfrequenz (über 70 Prozent haben diese noch nicht erfolgreich umgesetzt).

Auf die Frage nach den positiven Auswirkungen, die KI mit sich bringen könnte, nannten die Studienteilnehmer mit 76 % bzw. 80 % die Bestandsoptimierung und die Erhöhung der Warenverfügbarkeit als wesentliche Bereiche für Verbesserungen. An zweiter Stelle steht die Erhöhung der Lieferzuverlässigkeit, die von 52 % der Befragten als besonders wichtig eingestuft wurde. Anwendungen wie die Steigerung der Effizienz von Filialprozessen, die Verkürzung von Durchlaufzeiten und die Senkung von Handlingkosten wurden ebenfalls als mögliche Bereiche genannt, die von KI-Anwendungen profitieren könnten.

Was sind die Hinderungsgründe bei der Umsetzung?

Die am häufigsten gegen die Einführung KI-getriebener Systeme genannten Gründe: Investitionskosten sowie der Mangel an qualifizierten Fachkräften auf dem Arbeitsmarkt. Aber auch Akzeptanzprobleme durch die Mitarbeiter im eigenen Unternehmen sprechen laut der Befragten gegen eine Einführung. Tatsächlich nehmen Beschäftigte im Einzelhandel KI oft als Bedrohung wahr, die ihre Jobs gefährdet: Die Einführung entsprechender Systeme muss also gut geplant sein und mit einem durchdachten Change-Management einhergehen. Auch die unzureichende Verfügbarkeit und Qualität der benötigten Daten wird als Hürde genannt.

KI als potenzielle Antwort auf aktuelle Herausforderungen

Der Einzelhandel sieht sich mit zahlreichen rapiden Umbrüchen konfrontiert: Globale Warenströme, Umwelt- und Nachhaltigkeitsfragen, Personalmangel und unvorhergesehene Krisen wie die COVID-19-Pandemie treiben die Veränderungen in der Einzelhandelsbranche schneller voran als je zuvor. Dass KI weder ein Allheilmittel für all diese Herausforderungen ist noch den Menschen ersetzen kann, steht außer Frage. KI ermöglicht Händlern jedoch, schneller bessere Entscheidungen zu treffen – ein unbezahlbares Plus in einer Branche, in der Millionen von Warenflüssen gesteuert werden müssen. Wird künstliche Intelligenz in der Handelsoptimierung angewendet, liefert sie erstaunliche Ergebnisse: höhere Gewinnspannen und Umsätze, reduzierter Verderb und effektivere Auslastung von Bestand und Kapazitäten. Die Vorteile für den Einzelhändler, seine Kunden und auch für die Umwelt sind immens. Der Einsatz von KI in einem Einzelhandelsbetrieb muss jedoch stets sorgfältig und praxistauglich geplant werden.

Die gesamte Studie lesen Sie hier.

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